Offene Unterrichtsformen und Freiarbeit

Wir wollen die Kinder darin unterstützen, motiviert und selbstständig zu lernen. Unser Konzept ist darauf ausgerichtet, dass Kinder gerne lernen und Leistungen erbringen wollen. Sie werden darin bestärkt, ihre Eigenverantwortung, ihre Lernkompetenzen, ihr Selbstbewusstsein und ihr soziales Verhalten kontinuierlich zu entwickeln.

Pädagogischer Schwerpunkt der Schule ist die individuelle und gemeinsame Förderung aller Kinder. Die Vielfalt der verschiedensten Fähigkeiten, Bedürfnissen, Interessen und Begabungen der Kinder begreifen wir als Ressource für ein lebendiges und anspruchsvolles Lernen. Wesentliches Element des Lernens in der Gemeinschaft ist, Verantwortung für den eigenen Lernprozess und den Lernprozess der Mitschüler zu übernehmen.

Die Freiheit und Selbsttätigkeit der Kinder gibt dem Lehrer die Chance, sie gut zu beobachten und ihnen Arbeitsmaterialien und –formen anzubieten, die ihrer Entwicklung und ihren speziellen Interessen entsprechen.

Durch die Freiarbeit können Kinder zur Konzentration auf eine Arbeit gelangen, die sie im Innersten anstreben und sich als Subjekt der eigenen Entwicklung erfahren. Damit verbunden ist nicht nur die Zunahme ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten sondern eine Stärkung der gesamten Persönlichkeit.

Freie Arbeit bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, selbstständig und individuell zu lernen und dabei ihre Leistungsbereitschaft und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu steigern. Die Kinder können in Phasen der freien Arbeit den Inhalt, das Ziel und die Gestaltung ihrer Aktivität frei wählen. Dadurch wird ihnen die Möglichkeit geboten ihr Lerntempo, den Inhalt und die Sozialform selbstständig zu wählen, zu planen und zu evaluieren.

Grundlage dieser Arbeitsform sind didaktisch und qualitativ hochwertige Arbeitsmaterialien, die in jedem Klassen- bzw. Gruppenraum jahrgangsübergreifend (für die Klassen 1/2 und die Klassen 3/4) zur Verfügung stehen. Hierbei handelt es sich um ein vom Klassen- bzw. Fachlehrer ausgesuchtes, oft schon reichhaltiges Materialangebot, das aber in mehreren Fachbereichen noch erweiterungsbedürftig ist.

Freiarbeitsphasen werden in den Stundenplan einer jeden Klasse integriert. Klassen- und Fachlehrer entscheiden über die Häufigkeit und Dauer dieser Phasen. Es wird, wenn möglich, darauf geachtet, dass die Klassen mit den gemeinsamen Gruppenräumen zeitgleich frei arbeiten, um jahrgangsübergreifendes Lernen zu ermöglichen und zu befördern.

Während der Freiarbeitsphasen arbeiten die Kinder einzeln, paarweise oder in Gruppen zusammen. Sie stimmen sich ab, organisieren ihre Arbeitsschritte, helfen einander und korrigieren sich. Dabei haben sie die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz selbst zu wählen, gerade so, wie es die gewählte Arbeit erfordert: durchaus auch den Flur, einen benachbarten Klassen- oder Gruppenraum, den Teppich auf dem Boden oder eine freie Nische. Ebenfalls stehen den Kindern in diesen Phasen oft die Bücherei und der Computerraum, betreut von Eltern, für die Arbeit und Recherche zur Verfügung.

Die Arbeit der Kinder ist an Regeln gebunden: indem das Kind den Arbeitsgegenstand wählt, bindet es sich daran, die damit verbundenen Aufgaben vollständig und sachgemäß zu bearbeiten und ihn anschließend in sauberem, ordentlichen Zustand an seinen Platz zurückzulegen und den von ihm gewählten Arbeitsplatz ordentlich zu hinterlassen. Entscheidet sich ein Kind für eine Gruppenarbeit, so bindet es sich sowohl an die Aufgabe, als auch an die Menschen, mit denen es arbeitet, bis die Aufgabe vollständig erledigt ist. Da viele Kinder auf begrenztem Raum arbeiten, ergibt sich außerdem die Notwendigkeit vielfältiger sozialer Rücksichtnahmen. Viele Arbeiten und Materialien erfordern eine intensive und zeitlich aufwendige Auseinandersetzung, d.h., dass Arbeiten über mehrere Freiarbeitseinheiten bearbeitet werden. Mit namentlichen Freiarbeitskärtchen können die Kinder ihre Materialien im Regal markieren, so dass sie exklusiv für sie zur Verfügung stehen.

Die Kinder sollen nach Möglichkeit am Ende der Freiarbeit ihre Arbeitsergebnisse in „Freiarbeitsportfolios“ dokumentieren. Damit werden Lerninhalte und der Lernfortschritt nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Lehrkräfte transparent gemacht.