Die Theorie

Dem Walking Bus liegt die Idee zugrunde, die Schülerinnen und Schüler einer oder mehrerer Schulen sicher und verlässlich zu Fuß zur Schule zu geleiten. Wie bei jedem Busnetz gibt es auch hier unterschiedliche Linien, die, aus unterschiedlichen Richtungen kommend, nach einem festgelegten Fahr(Lauf)plan einzelne Haltestellen anlaufen, Kinder auf- bzw. mitnehmen und auf dem Schulhof kurz vor Unterrichtsbeginn zusammentreffen. Mitlaufen darf jeder, der an der entsprechenden Haltestelle steht; gewartet werden kann nicht.

Geleitet wird jede Buslinie von 2-4 Eltern (je nach Größe der Gruppe), die entweder die gesamte Strecke mitlaufen oder aber auf der Hälfte wechseln. Auch hier gilt das Prinzip der Verlässlichkeit, auch hier gibt es einen Einsatzplan mit Kontaktadressen, Notfallnummern etc.

Für die Patroklischule bietet sich diese Form der Schulwegsicherung an, da unsere Schüler aus fast allen Bereichen des Stadtgebietes kommen, also nicht im direkten Umfeld der Schule wohnen. Fast die Hälfte sind Fahrschüler, doch viele der anderen liegen mit ihrem Schulweg knapp unter der 2 km-Grenze. Sie wurden häufig mit dem Auto gebracht, sodass es morgens regelmäßig zum Verkehrschaos vor der Schule mit gravierenden Sicherheitslücken für die zu Fuß kommenden Kinder kam.

Nach einer fast einjährigen Planungs- und Vorbereitungsphase wurden im Sommer 2007 die erste Buslinie eingerichtet. Den Routen zugrunde liegen immer die im Schulwegeplan favorisierten Strecken.

Unterstützt wird die Aktion seitens der Kreispolizeibehörde, die immer wieder vor Ort das Unternehmen beobachtet und mit Ratschlägen unterstützt. Auch die AOK fördert die Aktion durch das Sponsoring der Haltestellenschilder und die Ausgabe der Sicherheitswesten. Die Beweggründe dieser beiden Partner decken sich zu 100 Prozent mit den Grundideen des ‚Walking Bus’:

Sicherheit:

  • Die Kinder laufen nicht allein / einsam.
  • Sie nehmen unter Aufsicht am Straßenverkehr teil, sitzen nicht passiv im Bus oder Auto.

Gesundheit:

  • Die Kinder laufen, haben also ausreichend Bewegung.
  • Sie sind bei jedem Wetter unterwegs, das härtet ab.
  • Sie haben vor Unterrichtsbeginn Gelegenheit, sich auszutauschen.
  • Erhebungen anderer Städte haben gezeigt, dass diese Kinder sich im Unterricht besser konzentrieren können.