Chronik
- 954 Gründung Kollegialstiftes „St. Patroklus zu Soest“
- bis 1796 Lateinschule
- 1640 Deutsche Schule
- 1705 geteilt in Knaben- und Mädchenschule
- 1879 Vereinigung der beiden Schulen
- 1912 Teilung in Patroklischule und Marienschule
- 1929 Neue Patroklischule, Schonekindstraße
- 1968 Grundschule
Weitere Entwicklung
Im Jahre 1968 wurden die Volksschulen in Nordrhein-Westfalen neu geordnet. Aufgrund der Änderung des 1. Gesetzes zur Ordnung des Schulwesens im Lande NRW Schulverwaltungsgesetz beschloss der Rat der Stadt Soest am 19.04. 1968 die Patroklischule in eine Grundschule umzuwandeln. Am 11.07. 1968 wurde der Schule ihrer Tradition gemäß der Charakter einer Katholischen Bekenntnisschule zuerkannt. Die Regierung in Arnsberg genehmigte am 27.07. 1968 diese Ratsbeschlüsse, die damit rechtskräftig wurden.
In den folgenden Jahren erlebte die Patroklischule viele Veränderungen, Höhen und Tiefen und bei stetig sinkenden Schülerzahlen, um die Grundschule im Stadtkern zu retten, den Versuch, sie in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln. Das scheiterte in einer Urabstimmung der Eltern.
So wurde im Jahre 1982 im gleichen Gebäude die Georgschule als Gemeinschaftsschule installiert, mit der sich von da an die Patroklischule Schulgebäude und Schulhof teilt.
War die Patroklischule im Jahre 1987 nur noch einzügig ( 4 Klassen, 87 Kinder, 4 Lehrer ), so stieg die Zahl der Schüler ab dem Jahre 1988 stetig, so dass sie bald den Rahmen einer zweizügigen Schule überstieg und zu Beginn des Schuljahres 1996/97 mit 282 Schülern, 11 Klassen und 12 Lehrern ihre Höchstzahl erreichte und die Schule in akute Raumnot brachte. Daraufhin beschränkte der Rat der Stadt Soest die Patroklischule durch Ratsbeschluss auf ihre Zweizügigkeit und so zeigt sich die Patroklischule heute als eine zweizügige Bekenntnisgrundschule der Stadt Soest mit z. Zt. 8 Klassen, ca.180 Schülern und 10 Lehrern.
Der heilige Patroklus
Schutzpatron des Patroklidoms der Stadt und der Patroklischule
Am Westwerk des Patroklidoms steht auf hoher Säule eine Holzskulptur aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Es ist das Standbild des hl. Patroklus, des Kirchen- und Stadtpatrons. Unter der Figur befand sich früher die lateinische Inschrift, hier in deutscher Übersetzung:
Dir, mein Soest, bin ich, Patroklus, Führer und Schutzherr. Treffen will ich mit dem Schwerte die Räuber, ich werde dich rächen. Schirmen will ich die Stadt hier, den Bösen vergelten das Böse.
Patroklus war ein Bürger der Stadt Troyes in Frankreich. Weil er sich im Jahre 275 weigerte, den römischen Staatsgöttern zu opfern, und sich zum christlichen Glauben bekannte, wurde er zur Regierungszeit des römischen Kaisers Aurelian durch Enthauptung hingerichtet. Als der Patroklidom gebaut wurde, wurden seine Gebeine, die zunächst in Troyes begraben waren, im Jahre 964 vom Kölner Erzbischof Bruno nach Soest überführt. Die Gebeine des hl. Patroklus werden auch heute noch im Patroklusschrein unter dem Altar des Domes aufbewahrt. Dieser Schrein wird beim Patronatsfest in feierlicher Prozession durch den Dom getragen.